CoCo
connect & collect

Evaluation

Erhebung von Forschungsschwerpunkten und Transferangeboten der ReKodA

Im Rahmen der Netzwerkevaluation erhob das Projekt CoCo die Forschungsschwerpunkte und Transferangebote der 13 »Regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung« (ReKodA). Die Recherchen beruhen vor allem auf Selbstbeschreibungen der ReKodA; die Recherchearbeiten wurden durch das KI-System »FhGenie« unterstützt und in einem Arbeitspapier dokumentiert. Im Rahmen der Auswertung wurden sinnverwandte Begriffe zusammengeführt.

Die Auswertung der recherchierten Informationen erfolgte anhand von vier Leitfragen. Zentrale Erhebungsergebnisse werden vorgestellt.

Leitfrage 1: Welche Handlungsfelder der Arbeitsforschung werden durch das Kompetenzzentrum zentral adressiert?

Über alle ReKodA wurden 10 Handlungsfelder geclustert. Sie werden nach Häufigkeit ihrer Nennung tabellarisch aufgelistet.

Rang: 1

Handlungsfeld: Wissens- und Technologie-transfer

Beispielhafte Themen und Aktivitäten: Innovationslabore, Mixed-Reality-Modellfabrik, Demonstratoren, Pilotierungen

Rang: 2

Handlungsfeld: Menschengerechte & gesunde Arbeitsgestaltung

Beispielhafte Themen und Aktivitäten: Ergonomie, Gesundheit, Motivation, psychosoziale Belastungen, Technikstress, Empowerment

Rang: 3

Handlungsfeld: Kompetenzentwicklung & Qualifizierung

Beispielhafte Themen und Aktivitäten: Schulungen, Weiterbildungen, kollaboratives Lernen, Lernformate, Fachkräftesicherung

Rang: 4

Handlungsfeld: Transformation, Change Management & Organisationsentwicklung

Beispielhafte Themen und Aktivitäten: Organisationskultur, agile Arbeitsformen, Change-Prozesse, Strukturwandel

Rang: 5

Handlungsfeld: Künstliche Intelligenz

Beispielhafte Themen und Aktivitäten: Automatisierung, Verlässlichkeit, Wirkungsevaluation, Transparenz, Ethik, Akzeptanz

Rang: 6

Handlungsfeld: Führung, Partizipation & Zusammenarbeit

Beispielhafte Themen und Aktivitäten: Beteiligung, Mitbestimmung, werteorientierte Führung, Selbstorganisation

Rang: 7

Handlungsfeld: Nachhaltigkeit, & Circular Economy

Beispielhafte Themen und Aktivitäten: Zirkuläre Wertschöpfung, ökologische Transformation, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeitsmanagement

Rang: 8

Handlungsfeld: Geschäftsmodellentwicklung & wirtschaftliche Transformation

Beispielhafte Themen und Aktivitäten: KI-basierte Geschäftsmodelle, Geschäftsinnovation im Wandel, regionale Transformationsunterstützung

Rang: 9

Handlungsfeld: Unterstützung von KMU & Regionalisierung 

Beispielhafte Themen und Aktivitäten: KMU-Transfer, regionale Plattformen

Rang: 10

Handlungsfeld: Informations- und Wissensmanagement

Beispielhafte Themen und Aktivitäten: Simulationsgestützte Entscheidungsfindung, Wissensflüsse, datengetriebenes Prozessverständnis

Handlungsfeld

Beispielhafte Themen und Aktivitäten

Wissens- und Technologietransfer

Innovationslabore, Mixed-Reality-Modellfabrik, Demonstratoren, Pilotierungen

Menschengerechte & gesunde Arbeitsgestaltung

Ergonomie, Gesundheit, Motivation, psychosoziale Belastungen, Technikstress, Empowerment

Kompetenzentwicklung & Qualifizierung

Schulungen, Weiterbildungen, kollaboratives Lernen, Lernformate, Fachkräftesicherung

Transformation, Change Management & Organisationsentwicklung

Organisationskultur, agile Arbeitsformen, Change-Prozesse, Strukturwandel

Künstliche Intelligenz

Automatisierung, Verlässlichkeit, Wirkungsevaluation, Transparenz, Ethik, Akzeptanz

Führung, Partizipation & Zusammenarbeit

Beteiligung, Mitbestimmung, werteorientierte Führung, Selbstorganisation

Nachhaltigkeit & Circular Economy

Zirkuläre Wertschöpfung, ökologische Transformation, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeitsmanagement

Geschäftsmodellentwicklung & wirtschaftliche Transformation

KI-basierte Geschäftsmodelle, Geschäftsinnovation im Wandel, regionale Transformationsunterstützung

Unterstützung von KMU & Regionalisierung

KMU-Transfer, regionale Plattformen

Informations- und Wissensmanagement

Simulationsgestützte Entscheidungsfindung, Wissensflüsse, datengetriebenes Prozessverständnis

Leitfrage 2: Über welche Formate verfügen die Transfermaßnahmen des Kompetenzzentrums, damit Forschungsergeb­nisse gezielt in Unternehmen transferiert werden?

Ein Tätigkeitsschwerpunkt der ReKodA ist der Transfer von arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen, Lösungen und Instrumenten in die betriebliche Praxis. Es wurden 9 Cluster identifiziert, die nachfolgende Tabelle auflistet.

Rang: 1

Transferformat: Workshops, Seminare & Schulungen

Beispielhafte Aktivitäten: Workshops, praxisorientierte Seminarreihen, Kurzimpulse, Innovationsworkshops, Qualifizierungsformate, E-Learning

Rang: 2

Transferformat: Pilotprojekte & Transferprojekte

Beispielhafte Aktivitäten: Praxisprojekte, Pilotanwendungen, Fallstudien, Arbeiten an konkreten Anwendungsfällen

Rang: 3

Transferformat: Demonstrationslabore & Living Labs

Beispielhafte Aktivitäten: Vorführlabore, mobile Demonstratoren, Modellfabriken, XR-Showcases, digitale und physische Demonstrationszentren

Rang: 4

Transferformat:Kommunikative Netzwerkformate

Beispielhafte Aktivitäten: Netzwerkveranstaltungen, regionale Transfer-Hubs, Kooperationsbörsen, informelle Treffen (z. B. Kaminabende)

Rang: 5

Transferformat: Digitale Toolboxes & Leitfäden

Beispielhafte Aktivitäten: Leitfäden, Toolkits, Good-Practice-Sammlungen

Rang: 6

Transferformat: Digitale Informationsplattformen

Beispielhafte Aktivitäten: Digitale Plattformen, Repositorien, Videoreihen, Wissenschaftsforen

Rang: 7

Transferformat:Beratung & Coaching

Beispielhafte Aktivitäten: Spezifikationsdialoge, Transformations­coaching, Begleitung bei Umsetzungs­prozessen, individuelle betriebliche Beratung

Rang: 8

Transferformat: Öffentliche Fachtagungen

Beispielhafte Aktivitäten: Kongresse, öffentliche Foren, Branchenevents

Transferformat

Beispielhafte Aktivitäten

Workshops, Seminare & Schulungen

Workshops, praxisorientierte Seminarreihen, Kurzimpulse, Innovationsworkshops, Qualifizierungsformate, E-Learning

Pilotprojekte & Transferprojekte

Praxisprojekte, Pilotanwendungen, Fallstudien, Arbeiten an konkreten Anwendungsfällen

Demonstrationslabore & Living Labs

Vorführlabore, mobile Demonstratoren, Modellfabriken, XR-Showcases, digitale und physische Demonstrationszentren

Kommunikative Netzwerkformate

Netzwerkveranstaltungen, regionale Transfer-Hubs, Kooperationsbörsen, informelle Treffen (z. B. Kaminabende)

Digitale Toolboxes & Leitfäden

Leitfäden, Toolkits, Good-Practice-Sammlungen

Digitale Informationsplattformen

Digitale Plattformen, Repositorien, Videoreihen, Wissenschaftsforen

Beratung & Coaching

Spezifikationsdialoge, Transformations­coaching, Begleitung bei Umsetzungs­prozessen, individuelle betriebliche Beratung

Öffentliche Fachtagungen

Kongresse, öffentliche Foren, Branchenevents

Leitfrage 3: Welche Konzepte, Methoden oder Instrumente der Arbeitsgestaltung wendet das Kompetenzzentrum im Rahmen seiner Forschungs- und Transfermaßnahmen an?

Die Angaben der ReKodA wurden etablierten Phasen der Arbeitsgestaltung zugeordnet. Methoden wie partizipative Transformationsbegleitung oder Reallabore tauchen in mehreren Phasen auf, wurden aber gemäß ihrer Hauptfunktion einsortiert.

Analyse zur Bedarfsermittlung

  • Soziotechnische Workflowanalysen
  • Reifegradkonzepte zur Digitalisierung & KI-Nutzung 
  • Prozessanalyse & Process Mining 
  • Kompetenzbedarfsanalysen 
  • MTO-Ansatz 
  • Ergonomische Bewertungen, Belastungsmodelle 
  • Systemkonzepte zur Mensch-Anlage-Umwelt-Interaktion

Hypothesenbildung & Konzeption von Lösungsvarianten

  • Vorgehensmodelle zur KI-Integration 
  • Soziotechnische Systemgestaltung 
  • Konzeption technikgestützter Assistenzsysteme
    (z.  CoBots, Smart UIs) 
  • Entwicklung kooperativer KI-Systeme 
  • Use-Case-Journeys / Transformationspfa
  • Wertearbeit als strategische Orientierungsgrundlage

Ausarbeitung eines (Gestaltungs-) Entwurfs & Prototyping

  • Design Thinking / partizipative Kreativmethoden 
  • Toolkits für Entwicklung & Design
  • XR-Demonstratoren 
  • Prototypische Arbeitsplatzgestaltung
    (z.  ergonomische Hilfsmittel, Exoskelette) 
  • Leitfäden zur Anwendung 
  • Mixed-Reality-Modellfabriken

Implementierung von Lösungen & Skalierung

  • Praxisnahe Pilotierung & Feldtests in Unternehmen 
  • Konsortialprojekte zur konkreten Umsetzung 
  • Living Labs, Reallabore, Modellfabriken 
  • Best-Practice-Anwendungsfälle & Demonstratoren 
  • Transferinstrumente (z.  Toolboxes, digitale Infrastruktur für KMU) 
  • Softwarelösungen / Automatisierung

Wirkungskontrolle & Optimierung

  • Simulationsverfahren (z.  Belastung, Effizienz) 
  • Bewertungs- & Feedbackmethoden, Feedback-Loops  (KI-Akzeptanz, Qualität) 
  • Evaluation von Transformationspfaden
  • KPI-Monitoring
  • CO₂-/Nachhaltigkeits-Messsysteme 

Kommunikation, Schulung & Präsentation

  • Multiplikatoren- und Lotsenprogramme 
  • Schulungen & E-Learning
  • Physische & digitale Demonstrationen
  • Transfer- & Innovationsplattformen 
  • Demonstratoren, Livings Labs, Reallabore
  • Praxisnahe Videos, Good-Practice-Sammlungen 
  • Stakeholder-Dialoge / Kooperationsformate

Leitfrage 4: Welche wirtschaftlichen und sozialen Nutzen entfalten die neuartigen Konzepte und Maßnahmen, die in den ReKodA entwickelt und in der betrieblichen Praxis umgesetzt werden?

Der Begriff »Nutzen« wird in verschiedenen Kontexten erwähnt, insbesondere in Bezug auf Maßnahmen, die darauf abzielen, die Arbeitsbedingungen, die Effizienz und die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu verbessern. Zentrale Nutzendimensionen werden aufgezeigt:

1. Menschzentrierte Arbeitsgestaltung

Ziel ist es, durch die Entwicklung sozio-technischer Lösungen die Kooperation zwischen Mensch und Technik (KI) zu optimieren, um Arbeitszufriedenheit und Effizienz zu steigern. Damit wird ein Nutzen für Mitarbeiter und Unternehmen gestiftet.

2. Kompetenzentwicklung

Die Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung zielen darauf ab, die Qualifikationen der Mitarbeiter an die Anforderungen neuer Technologien anzupassen. Der Nutzen besteht hier in der Förderung neuer Kompetenzen, die die Employability der Mitarbeiter erhöhen und gleichzeitig den Unternehmen helfen, im digitalen Wandel wettbewerbsfähig zu bleiben.

3. Gesundheit und Motivation

Im Kontext der Gestaltung gesunder Arbeitsbedingungen wird der Nutzen in der Verringerung von Technikstress und der Förderung einer positiven Arbeitsumgebung gesehen. Dies führt zu einer höheren Mitarbeitermotivation und -bindung.

4. Change Management

Der Nutzen von Change-Management-Maßnahmen liegt in der Begleitung und Gestaltung der organisatorischen Veränderungen, die der Einsatz von KI erfordert. Dies soll den Mitarbeitern helfen, den Wandel besser zu akzeptieren und sich aktiv daran zu beteiligen.

5. Transferformate

Workshops, Demonstrationslabore und Pilotprojekte bieten Unternehmen die Möglichkeit, neue Technologien risikofrei zu testen. Der Nutzen besteht darin, dass Unternehmen frühzeitig auf Innovationen zugreifen können, ohne hohe Investitionen tätigen zu müssen.

6. Partizipative Technikeinführung

Durch die aktive Einbindung der Mitarbeiter in die Systemgestaltung wird die Akzeptanz neuer Technologien erhöht, was wiederum den Nutzen für die Organisation steigert, da diese Technologien effektiver eingesetzt werden können.

7. Praxisnahe Lösungserprobung

Der Nutzen bei der Erprobung neuer Arbeitsprozesse und -lösungen in realen Unternehmens­anwendungen besteht darin, dass Lösungen direkt an den tatsächlichen Bedarf der Unternehmen angepasst werden können, was die Wahrscheinlichkeit ihrer erfolgreichen Umsetzung erhöht.

Die Ausführungen verdeutlichen, dass sich die Implementierung einschlägiger Maß­nahmen nicht nur nutzenstiftend für  Mitarbeiter, sondern vor allem für Unternehmen auswirken. Der Mehrwert verbesserter Arbeitsbedingungen wird in erhöhter Effizienz und gesteigerter Arbeitszufriedenheit sichtbar.