CoCo
connect & collect

Über CoCo

Vision und Ziele

Das Projekt »CoCo – Connect & Collect« erforscht und unterstützt die Vernetzung der zahlreichen Akteure der Arbeitswelt, die sich in »Regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung (ReKodA)« zusammengeschlossen haben. Als Meta-Projekt nimmt das CoCo-Team die Gelingensbedingungen einer interdisziplinären Arbeitsforschung in den Blick, entwickelt und belebt geeignete Infrastrukturen und trägt die Ergebnisse der Kompetenzzentren in die Breite. Die »Cloud der Arbeitsforschung« bildet hierfür die zentrale Plattform. Basierend auf einem »Visionären Zielbild der Forschung und Innovation 2030« gestaltet sie Wege in eine erfolgreiche Zukunft der Arbeitsforschung.

Diese Vision und unsere Ziele fasst die Grafik für CoCo zusammen.

Die Aktivitäten im Projekt CoCo werden durch die Prinzipien von Erkenntnisgewinn, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit geleitet. Damit unsere Vision praktisch werden kann, gehen wir in unserer Forschungsarbeit u. a. folgenden Fragen nach:

Welche menschlichen Leistungsbeiträge und welche sozialen Innovationen tragen bei, die Marktstellung der Unternehmen zu stärken? Anhand welcher Themencluster wird der betriebliche Fortschritt diskutiert?

Wie wird Wissen produktiv geteilt? Wie gehen wir mit Interessenskonflikten um? Welche Regeln der Zusammenarbeit brauchen wir im betriebs- oder organisationsübergreifenden Innovationsprozess?

Wie werden relevante Informationsbestände zusammengeführt und aktualisiert? Wie erfolgt eine Qualitätsprüfung?

Wie können Wissenstransfer und Innovation durch eine Vernetzung ihrer Akteure verbessert werden? Welche Bedeutung haben dabei digitale Plattformen und Werkzeuge?

Der Projektansatz

Vor dem Hintergrund umwälzender Veränderungen der Arbeitswelt durch Digitalisierung entsteht ein Netzwerk von regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung. Die Zentren untersuchen Potenziale neuer Technologien – insbesondere der KI –, entwickeln innovative Lösungen für die Arbeit von morgen und validieren diese in prototypischen Anwendungen. Die Aktivitäten richten sich an den Anforderungen der regionalen Wirtschaft aus und treiben einen Ergebnistransfer in Unternehmen und Hochschulen der jeweiligen Region voran.

Neben der Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist die Vernetzung der Kompetenzzentren ein relevanter Erfolgsfaktor. Hierfür entsteht eine »Cloud der Arbeitsforschung«, die technologische und soziale Innovationen voranbringt und Strukturen für einen nachhaltigen Wissenstransfer bereitstellt. Die Arbeitsforschung steht somit vor folgenden Herausforderungen der interdisziplinären Forschungs- und Innovationsarbeit (FuI-Arbeit),

Transfer:
Projekten der betrieblichen Umsetzung und angewandten Forschung fällt es häufig schwer, gesicherte Ergebnisse relevanter Wissenschaftsdisziplinen aufzufinden und angemessen zu nutzen. Kleinere Unternehmen finden kaum Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, die sie in ihren praktischen Fragestellungen weiterbringen können. Die Hindernisse umfassen neben den teilweise exklusiven Publikationsstrategien, die Verständlichkeit und Verschlagwortung der Artikel, fehlende Referenzen zwischen den Forschungsdisziplinen, unzureichende Bezüge zur betrieblichen Praxis und die Identifikation geeigneter Experten und wissenschaftlicher Kooperationspartner.

Erkenntnisgewinn durch Synergie:
Es besteht erhebliches Potenzial, Ergebnisse einzelbetrieblicher Umsetzungen auf andere Anwendungsfälle zu übertragen, Synergien zwischen Einzelprojekten zu nutzen und aus verteiltem Wissen generalisierbare Erkenntnisse zu gewinnen. Für Unternehmen stellt sich die Frage, wie Forschungsergebnisse aus anderen Untersuchungskontexten auf die eigenen Bedingungen und Fragestellungen übertragen werden können. Die vernetzte angewandte Forschung steht vor der Herausforderung, Forschungsdesigns und Methoden zu entwickeln, die verallgemeinerbare und kontextspezifische Ergebnisse unterscheidbar machen und den verallgemeinerbaren Anteil erhöhen können.

Geschwindigkeit:
Forschung in der Wissenschaft und Innovation in Unternehmen verlaufen oft in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Zu beiderseitigem Vorteil muss die Forschung so aufgestellt werden, dass sie mit den immer kürzeren Entwicklungszyklen der Unternehmen Schritt halten kann.

Nachhaltigkeit:
Forschungsnetzwerke müssen bereits während der Förderlaufzeit dafür sorgen, dass sie ihre Ergebnisse institutionalisieren und entsprechende Strukturen nachhaltig etablieren können. Neben einer technischen Infrastruktur sind Anreizsysteme und Geschäftsmodelle sowie Governance-Strukturen erforderlich, um ein aktives und wachsendes Multi-Stakeholder-Netzwerk zu ermöglichen, das seinen Betrieb und seine Weiterentwicklung auf Dauer selbst finanzieren kann.

Multi-Akteurs-Perspektiven:
Eine wirksame Arbeitsforschung integriert diverse Akteure und Perspektiven aus Wissenschaft, Wirtschaft, Weiterbildung, Politik und Gesellschaft. Häufig fehlen geeignete Formate für einen Austausch dieser heterogenen Akteursgruppen. Die Arbeitsgestaltung in den Unternehmen folgt überwiegend einzelbetrieblichen Zielen und gesetzlichen Vorgaben. Ein Rückfluss von praktischen Erkenntnissen und Fragestellungen in die Arbeitsforschung findet eher beiläufig statt. Angesichts massiver Veränderungen der Arbeitswelt fehlen etablierte Plattformen und Mechanismen für einen öffentlichen Diskurs und einen Austausch zwischen Unternehmen, Forschern, der Politik und der Öffentlichkeit. Partizipative Methoden zur Einbeziehung dieser heterogenen Anspruchsgruppen sind auszubauen.

Unsere Definitionen

Forschungs- und Innovationsarbeit

Im Projekt CoCo definieren wir Forschungs- und Innovationsarbeit (FuI-Arbeit) als überwiegend geistige bzw. wissensbasierte Tätigkeiten, die in Forschungseinrichtungen und in Unternehmen geleistet werden. Ziel von FuI-Arbeit ist es, unter den Bedingungen des Einsatzes von KI und vernetzter Wertschöpfung neues, anwendungsorientiertes Wissen zu generieren, neue Produkte und Leistungen sowie entsprechende Organisationsformen und Arbeitspraktiken zu entwickeln und diese zu etablieren. FuI-Arbeit wird verstärkt in komplexen Kontexten mit hohen Graden an Unsicherheit bezüglich des relevanten Wissens sowie heterogenen Interessenlagen verschiedener beteiligter Akteure und Stakeholder stattfinden. Für ihr Gelingen ist die FuI-Arbeit heute und in Zukunft auf neue Formen von Wissensmanagement und Kollaboration angewiesen.

Cloud der Arbeitsforschung

Im Projekt CoCo entsteht eine »Cloud der Arbeitsforschung (CdA)« als digitale Plattform zur Generierung und zum Austausch von Erkenntnissen der Arbeitsforschung. Sie dient als virtueller Marktplatz, Arbeitsumgebung und Community der Vernetzung und der Zusammenarbeit von Forschungsinstitutionen und Unternehmen mit- und untereinander. Die CdA wird in den ersten drei Projektjahren in enger Abstimmung mit den »Regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung« konzipiert, erprobt, pilotiert und bevölkert. Im vierten Projektjahr werden die CdA und das Netzwerk für die Breite der Akteure und Anspruchsgruppen der Arbeitsforschung geöffnet.
Die CdA ist ein sozio-technisches System das auf die menschzentrierte Gestaltung kollaborativer Arbeitsformen abzielt und ihre Nutzerinnen und Nutzer bei der nachhaltigen Generierung von Wissen und Innovationen unterstützt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Thematik  »Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt« als Herausforderung für Arbeitsforschung und Unternehmen.
Das Angebot der CdA umfasst neben der technischen Infrastruktur, Daten und Wissensbestände sowie die Schaffung geeigneter Regeln für Wissensgeber und -nehmer sowie Prozesse zum Aufbau und Betrieb einer themenbezogenen Community. Durch Synergieeffekte stärkt die CdA die Sichtbarkeit, Zugänglichkeit und Nutzung von Erkenntnissen der Arbeitsforschung für Gestaltungen in der Arbeitspraxis und zur Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Diskurse.